Ein individueller und der Neuen Arbeitswelt würdiger Ansatz findet sich im positive Leadership wider. Unter diesem Führungsstil, der nur als Komponente oder als feste Basis verwendet werden kann, versteht man eine Orientierung auf das Positive. Das Resultat zeigt sich in der Arbeitsproduktivität und Mitarbeiterbindung.
Der wissenschaftliche Ansatz der positive Leadership
Positive Leadership und seine Wirkung
Nicht nur in der Psychologie wurde erörtert, dass ein zufriedenes (Arbeits-)Leben positive Emotionen verursacht und umgekehrt. Die Wirkungskette von positive Leadership ist simpel und nachvollziehbar, so kennen wir viele Hebelwirkungen selbst aus unserem menschlichen Dasein und unserer Selbstreflexion. Positive Emotionen steigern die Arbeitszufriedenheit und die wahrgenommene Qualität des Arbeitslebens. Diese wiederum wirkt positiv auf die Lebenszufriedenheit und die allgemeine Produktivität. Motivation, Loyalität und Selbstvertrauen erhöhen sich.
Die Grundfrage hierbei ist nun, auf welche Weise positive Emotionen geschaffen werden können, um die Wirkungskette in Gang zu setzen. Folgende Faktoren initiieren Positivität: Sinn, positive Beziehungen und Zielerreichung stehen mit positiven Gefühlen und Engagement in einer Wechselwirkung, wobei alle Faktoren aufeinander einwirken und oft nicht klar voneinander abgrenzbar sind.
Positive Leadership in der Praxis
Der bei Mitarbeitern heiß begehrte Führungsstil ist ressourcen- und stärkenorientiert. Es geht um die positive Beeinflussung der Mitarbeitenden und um das Etablieren einer Hochleistungskultur in der Praxis. Nachhaltig führt diese zu überdurchschnittlicher Performance, geringere Fluktuation und einer attraktiven Unternehmenskultur mit Aspekten aus der Persönlichkeitsentwicklung. Wie kann unser Unternehmen das erreichen?
1. Positive Emotionen vermitteln.
Bereits in unseren Praxistipps zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit gehen wir auf verschiedene Handlungen ein, die positive Emotionen hervorrufen: Lob, Anerkennung, ein schön/passend gestalteter Arbeitsplatz, Möglichkeiten zum Spaßhaben und Pausemachen und Gespräche, in denen über den Teamerfolg gesprochen wird.
2. Für Engagement sorgen
Der Flow-Zustand ist dann möglich, wenn ein Mitarbeiter eine Balance zwischen anspruchsvollen und schnell lösbaren Aufgaben erhält. Dabei entstehen Erfolgserlebnisse, die mal schwächer und mal stärker ausfallen. Um diese zu fördern, sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern über Stärken und Talente und versuchen Sie, die Einbringung dessen in den Aufgabenbereich zu verstärken. Auch eignet sich das Anfertigen eines Stärkenprofils.
3. Beziehungen stärken
Das soziale Miteinander im Team erhöht die Arbeitsmoral und das menschliche Gefühl der Zugehörigkeit. Gemeinsame Events, Mittagspausen oder Teamaufgaben fallen in diesen Bereich. Ein Tipp: Moderieren Sie nicht nur, sondern geben Sie auch etwas von sich Preis. Das schafft eine Vertrauensbasis.
4. Sinn schaffen
Sinn bei der Arbeit zu empfinden bedeutet, das „warum“ für sich geklärt zu haben. Dabei geht es auch darum, welche Hintergründe die Führungskraft vermittelt und ob der Wert der verrichteten Arbeit gesehen wird.
Um das zu unterstützen, fragen Sie einzelne Mitarbeiter, ob Sie den Sinn in gewissen Arbeitsschritten oder Bedingungen sehen. Bringen Sie in Erfahrung, ob kommunizierte Ziele deutlich sind und emotional verstanden werden. Die Bedeutsamkeit und Wirksamkeit der eigenen Person und Arbeit verstärkt das Sinn-erleben am Arbeitsplatz.
5. Erfolge auswerten
Führungskräfte, die ihre Aufgabe positiv ausführen, konzentrieren sich auch auf die Erfolge und erbrachte Leistung ihrer Mitarbeiter. Freuen Sie sich für Ihre Mitarbeiter, heben Sie das Team hervor und geben Sie positives Feedback. Halten Sie diese fest, ebenso wie die vereinbarten Ziele. Somit startet Ihr Team motivierter in die nächste Runde. Sagen Sie „Danke“ oder spendieren Sie ein Eis im Sommer als „Dankeschön“.
Fazit und Pro-Tipp
Mit diesen Tipps nutzen Sie Elemente des positive Leadership effizient für Ihr Team. Seien Sie sich dessen bewusst und intensivieren Sie dabei Ihre eigene Wahrnehmung. Um positives Führen zu verinnerlichen, lohnt es sich oft, sich nur eine Minute am Tag für Positives zu sensibilisieren. Weit verbreitet ist das Führen eines Erfolgs- oder Dankbarkeitstagebuchs. Drei Stichpunkte für jeden Tag lenken Ihren Blick auf die positiven Dinge im Arbeitsleben und das strahlen Sie beim Führen aus.