Das Auflösen des Arbeitsverhältnisses von Arbeiternehmerseite und das Ausscheiden von Mitarbeitern in den Ruhestand haben eines gemeinsam: Sie wirken sich auf die Fluktuationsrate aus. Die Folgen dessen kosten dem Unternehmen Geld. Das Gefährliche daran ist das Auftreten an nahezu allen Kostenstellen im Personalbereich und die enormen Opportunitätskosten.
In diesem Artikel haben wir kurz und übersichtlich die größten Kostenursachen des Unternehmensaustritt zusammengetragen. Die Prozentzahlen beziehen sich auf das Jahresgehalt der freigewordenen Stelle.
30 % kostet allein der Austritt des gehenden Mitarbeiters.

Die Trennungsphase. Die Kündigung wurde eingereicht, die Arbeitsleistung wird spätestens jetzt sinken. Der Mitarbeiter wird in einigen Fällen freigestellt, er muss gemachte Überstunden nehmen, es müssen evtl. Leiharbeiter eingestellt werden. Arbeitsgerichtskosten oder Abfindungen fallen hier mit hinein. Eventuell bleibt die Stelle längere Zeit offen. Diese Prozesse kosten nicht nur Geld, sondern auch Opportunitätskosten in Form von Planung und Kommunikation.
20 - 40 % kostet die Suche nach einem neuen Mitarbeiter
Die Suche. Es muss schnellstmöglich Ersatz für den austretenden Mitarbeiter gefunden werden. Zunächst oft in den eigenen Reihen, dann auswärts.
Hier fallen Jobportale, Kontakt zu Personalberatern, Stellenanzeigen, Personalmarketingmaßnahmen, Assessmentcenter, Vorstellungsgespräche, Referenzeinholung, Spesen, Dokumentation und Kommunikation ins Gewicht.
Umso länger die Reportline, desto mehr Reibungsverluste ergeben sich pro Bewerber. Wird ein Personalberater hinzugezogen, was besonders bei Fachkräften wie IT-Professionals sinnvoll ist, wird diese Position besonders strapaziert und es kommt zu ca. 40 % eines Jahresgehaltes.
50 % zusätzlich kosten Gehalts- und Sozialausgaben für den neuen Mitarbeiter
Die Neubesetzung. Der neue Mitarbeiter wurde eingestellt und befindet sich in der Einarbeitungsphase.
Dadurch büßt die Abteilung zwangsläufig an Produktivität ein: Kollegen müssen abpuffern, solange der neue Kollege sich noch in der Orientierung befindet. Durch vermehrtes Nachfragen, sehr gewissenhaftes und eher langsames Arbeiten, interne Schulungen und Training steigt erst langsam die Effektivität. Fortbildungen und Administratives kommen hinzu.
Fazit: Austrittskosten werden unterschätzt
Es ist festzustellen, dass eine Kündigung mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden ist: 100 -140 % des Jahresgehalts geht dabei als Ausgabe hervor. Alle Kostenpositionen schlagen sich in Zeitaufwand und Opportunitätskosten nieder, die besonders wegen der Kommunikation und Administration anfällt.
Es sind immer mehrere Abteilungen betroffen, die abgestimmt agieren müssen und zu Verzögerungen beitragen. Betriebsrat, Personalabteilung, Fachabteilung und die Buchhaltung sind nur einige der Bereiche, die durch ein Blieben des Arbeitnehmers zeitlich und finanziell geschont werden können.
Ein Randbereich ist der wirtschaftliche Schaden, der wegen Entwicklungsverzug oder mangelnde Qualität entsteht. Dieser wurde in dieser Rechnung nicht als solcher berücksichtigt. Fluktuation kostet. Und diese Kosten lassen sich beeinflussen.